Das Museum Henry Dunant ist fit für die Zukunft!
Im Herbst 2023 wurde der umfassende Umbau abgeschlossen. Mit sorgfältigen und respektvollen Interventionen am und im denkmalgeschützten Haus wurde das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert in die Gegenwart geführt und die Basis geschaffen für eine offene, zeitgemässe Museumswelt. Die Realisierung der neuen Kernausstellung dauerte bis August 2024.
Am 10. August eröffnete das erfrischend gestaltete Museum Henry Dunant seine neue, inklusive und multimediale Ausstellung. Sie führt thematisch durch das Leben und Wirken des IKRK-Initiators, richtet sich nach dem humanitären Kompass aus und schlägt eine Brücke ins Hier und Jetzt. Unter dem Motto Humanität schläft nie! ist das Museum 7 Tage die Woche von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Führungen für Gruppen und Schulklassen sind auch ausserhalb der Öffnungszeiten möglich.
Info
Das Museum Henry Dunant umkreist als weltweit einziges Museum das Leben und Wirken des visionären Initianten des Internationalen Roten Kreuzes und der Genfer Konventionen. Henry Dunant (1828–1910) verbrachte die letzten 18 Lebensjahre in Heiden. Das Appenzeller Dorf mit seiner klassizistischen Architektur war damals ein international bekannter Kurort. Hier hat er seine Memoiren verfasst. Auf 800 m. ü. Meer, mit Blick auf den Bodensee und über Grenzen hinweg hat er seine Ideen für eine friedlichere Welt und einen Internationalen Gerichtshof weiterentwickelt. In Heiden hat er 1901 die Mitteilung erhalten, dass er als Erster mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet werde. Das ihm gewidmete Museum ist im Gebäude untergebracht, in welchem Dunant als zurückgezogener Pensionär bis zu seinem Tod am 30. Oktober 1910 gelebt hatte.
Der 1. Oktober 1874 markiert einen wichtigen Tag für das Appenzellerland: in Heiden wird das erste Spital beider Appenzell eröffnet. 1892 bezieht Henry Dunant als Pensionär ein Zimmer im 2. Stock des klassizistischen Gebäudes. Rund hundert Jahre später, 1998, kann im Erdgeschoss des ehemaligen Bezirkskrankenhauses das erste Henry-Dunant-Museum eröffnet werden. 2020 wird ein Neupositionierungsprozess angestossen. Mit einem sorgsamen Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes, mit der Neuordnung der Räume und einer neuen Kernausstellung macht das Museum den Schritt ins 21. Jahrhundert. Die Wiedereröffnung wurde am 10. August 2024 gefeiert.
Ausgehend vom Leben des IKRK-Initiators ermöglicht das Henry-Dunant-Museum die Auseinandersetzung mit Menschenrechten, mit dem Völkerrecht, mit Frieden und Demokratie. Unter der Co-Leitung von Kaba Rössler und Nadine Schneider wendet sich das Museum näher der Gegenwart zu und entwickelt sich zu einem interdisziplinären Ort des Dialoges. Alle Ausstellungen, Aktionen und Veranstaltungen des Museums haben ein gemeinsames Ziel: das humanistische Erbe zu reflektieren und weiter zu denken, damit diese Werte auch kommende Generationen erreichen.
Vor dem Museum Henry Dunant, in einer Installation der St. Galler Künstlerin Lucie Schenker, schwebt ein aussergewöhnliches Objekt: die Peace Bell von Nagasaki. Es ist eine von weltweit 5 Kopien jener Angelus-Glocke, die den Atomabwurf vom 9. August 1945 auf die japanische Stadt fast schadlos überstanden hatte. Die prachtvolle Glocke, ein Geschenk aus Nagasaki, traf im März 2010 in Heiden ein. Seither wird jedes Jahr am 9. August mit dem Läuten der Friedensglocke im Rahmen einer öffentlichen Feier mit prominenten Gästen der Katastrophe von Nagasaki gedacht.
Vierzig Jahre nach dem Tod von Henry Dunant will der Heidener Schreinermeister Jakob Haug dem Initianten des Roten Kreuzes ein Denkmal setzen. Nach etlichen Hürden kann er 1962 das erste Dunant-Denkmal der Schweiz in Heiden einweihen. Die Bildhauerin Charlotte Jahn Germann hat aus 7,5 t Bündner Granit ein bemerkenswertes Werk geschaffen. Sie meisselte nicht Dunants Konterfei in Stein, sondern dessen wegweisende Idee der humanitären Hilfe in abstrahierender Darstellung: ein barmherziger Samariter und ein Hilfsbedürftiger.
Erwähnenswert ist die unkonventionelle Finanzierung, unterstützten doch alle Schweizer Kantone das Projekt mit einem Rappen pro Einwohner, in Summe mit 45'000 Franken.
Team
Das Museum wird in Co-Leitung von Nadine Schneider und Kaba Rössler geführt. Unterstützt werden sie von einem engagierten Team.
Gesamtleitung
Sekretariat, Projekte
Leitung Vermittlung, Projekte
Vermittlung, Events
Leitung Empfang
Empfang
Verein
Die Gesellschaft vom Rothen Kreuz Heiden wurde am 27. Februar 1890 von Henry Dunant gegründet und von ihm als Ehrenpräsident mitgetragen. Nach Auflösung der kommunalen Rot-Kreuzgesellschaften und dem Zusammenschluss in kantonalen Organisationen wurde 1997 die Gesellschaft in Verein Henry-Dunant-Museum umbenannt. Bereits im Folgejahr konnte das Henry-Dunant-Museum in den Parterreräumen des ehemaligen Bezirkskrankenhauses eröffnet werden. Der steuerbefreite Verein hat das Ziel, das Andenken an Henry Dunant und seine Visionen lebendig zu halten. Mit Ausstellungen und Veranstaltungen werden humanitäre Werte in der heutigen Zeit vermittelt. Trägerorganisation des Vereins ist das → Schweizerische Rote Kreuz Kantonalverband beider Appenzell.
Vorstand
Delegierter aus dem Gemeinderat
Delegierter SRK bd. Appenzell
Ehrenmitglied
Ehrenpräsident
Support
Das Museum Henry Dunant wird wiederkehrend von der Gemeinde Heiden, der Kulturförderung des Kantons Appenzell Ausserrhoden sowie von der Appenzellischen Gemeinnützigen Gesellschaft (AGG) und der Ebnet Stiftung finanziell unterstützt.
Das Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm wird projektbezogen von Stiftungen, Sponsoren und von privaten Gönnerinnen und Gönnern sowie vom Freundeskreis mitfinanziert.
Das Museum Henry Dunant ist Teil der Plattform Museen im Appenzellerland, die vom Amt für Kultur des Kantons Appenzell Ausserrhoden getragen und betreut wird.
Dank für die Unterstützung des Programms 2024:
acrevis Bank AG, Appenzellische Gemeinnützige Gesellschaft, Ebnet Stiftung, Gemeinde Heiden, ippnw, Kulturförderung Appenzell Ausserrhoden, SRK beider Appenzell
Dank für die Unterstützung der Neupositionierung:
Appenzellische Winkelriedstiftung, → Beisheim-Stiftung, Bertold-Suhner-Stiftung, Deutsches Rotes Kreuz DRK, Dr. Fred Styger Stiftung, Ebnet-Stiftung, ecodocs foundation, → Ernst Göhner Stiftung, Erika und Conrad Schnyder-Stiftung, Ethel Madeleine Kocher sel. (Legat), Frieda und Ulrich Steingruber-Stiftung, Gemeinde Heiden, Hans und Wilma Stutz Stiftung, Ida Wagner-Rüesch Fonds, Irene Colinet-Stiftung, Jolanda & Walter Maier Stiftung, Kanton Appenzell Ausserrhoden, Kath. Kirchgemeinde Heiden-Rehetobel, Katholischer Konfessionsteil des Kantons St. Gallen, Krüger Foundation, Kulturförderung Appenzell Ausserrhoden, Liechtensteinisches Rotes Kreuz LRK, Metrohm Stiftung, Otto Gamma-Stiftung, Österreichisches Rotes Kreuz ÖRK, → Paul-Schiller-Stiftung, Peter und Huldi Aeschbacher-Graf Stiftung, Raiffeisenbank Heiden, → Schaffner Gartenmöbel, → Schweizerisches Rotes Kreuz SRK, → SITAG, SRK beider Appenzell, Steinegg Stiftung Herisau, Stiftung Corymbo,Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte Winterthur (SKKG), Stiftung Fürstlicher Kommerzienrat Guido Feger, Stiftung Heiden, Stiftung STAB, SwissLife Stiftung «Perspektiven», Swisslos-Fonds Kanton Appenzell Innerrhoden, UBS Kulturstiftung, Walter und Verena Spühl-Stiftung, Vontobel-Stiftung
Dank an den → Freundeskreis des Museum Henry Dunant
Dank an die → Mitglieder des Matronats- und Patronatskomitees
Jahresbericht
Das Museum Henry Dunant und das Bernische Historische Museum haben 2023 zusammen als erste Museen in der Schweiz eine museumsspezifische digitale Form für den Jahresbericht entwickelt. Anschauliche und kurzweilige Einblicke in die Museumswelt, reich an spannenden Hintergrundinformationen, Bildern, Grafiken und Filmen machen die Lektüre des Jahresberichts zu einem Vergnügen.